Sexualberatung und Therapie

Auch wenn ein Paar in einer vertrauensvollen Beziehung lebt, bleiben manchmal die eigenen sexuellen Phantasien und Wünsche aus Angst vor Bewertung oder Ablehnung unausgesprochen und unerfüllt. Als systemische Sexualtherapeutin verstehe ich die partnerschaftliche Sexualität als Teil des sexuellen Spektrums einer Person und nicht nur als Ausdruck der Beziehung. Dieses Spektrum umfasst viel mehr als die Paarsexualität - die sexuelle Biographie, die sexuellen Phantasien, die sexuelle Erfahrung mit den anderen Partner*innen, Selbstbefriedigung usw.​ Die Dynamik zwischen den Sexualpartner*innen ist zentral und immer lebendig. Sie hängt von der Beziehungsgeschichte, den Wertvorstellungen der Einzelnen, von der aktuellen Befindlichkeit und vielem mehr ab.​ Eine Sprache für die eigenen sexuellen Gedanken und Wünsche zu finden und sich der Partnerin / dem Partner zu öffnen, kann sowohl beängstigend als auch befreiend sein. Sich aber verletzlich zu zeigen, führt in den meisten Fällen zu noch mehr Intimität und Vertrauen in der Beziehung.​

Was ist Dein Begehren, wenn Du Dich nicht hinter den Wünschen Deiner Partnerin / Deines Partners versteckst?​ Was ist Dein Begehren, wenn Du keine Angst vor der Ablehnung Deiner Partnerin / Deines Partners hättest?​ Das erotische Potential und nicht die sexuelle Funktion oder sexuelle Störung steht für mich im Zentrum. Sexualtherapie dient vor allem dem Zugang zum sexuellen Begehren und zu den sexuellen Wünschen der beiden Partner. Dieser Zugang hat das Potential zum Anstoß einer persönlichen Entwicklung. Die sexuellen Symptome (als Mangel oder Fehlfunktion) sind nur Hinweise auf ein ungelebtes Wollen (dabei sollen physische Ursachen im Vorfeld ärztlich abgeklärt sein).​ In Gesprächen versuchen wir zwischen den eigenen ungelebten Phantasien und dem gelebten Verhalten Brücken zu bauen, sodass in der Paarsexualität wieder Neugier und Lust und dadurch auch Raum für Neues entstehen darf.